Die Gewalt muss ein Ende haben…auch bei der Geburt!
Grobe, schmerzhafte vaginale Untersuchungen und Dammschnitte gegen den Willen der Gebärenden. Unbedachte, verletzenden, manipulativen und menschenverachtenden Äußerungen durch geburtshilfliches Personal und unnötige Trennungen von Mutter und Kind. Die Liste der Dinge, die manche Frauen unter der Geburt erdulden mussten, ist lang. Zu lang.
Das muss ein Ende haben
Am 25.11.2017 ist wieder Roses Revolution Day. Ein Tag an dem Frauen, die unter der Geburt psychische oder körperliche Gewalt erlebt haben, Rosen ablegen. Wir haben diesen notwendigen und friedlichen Aktionstag von Anfang an unterstützt und uns dem Thema „Gewalt unter der Geburt“ ausführlich gewidmet.
Wir sprechen drüber
Auch in diesem Jahr, wollen wir unseren Beitrag leisten und das Thema Gewalt nicht totschweigen. Wir wollen hinschauen und darüber sprechen. Was noch vor einigen Jahren als seltene Randerscheinung wahrgenommen wurde, ist inzwischen ein Phänomen, dem immer mehr Menschen Beachtung schenken. Sei es, weil sie als Opfer davon betroffen sind, sich gerade mit der prekären Situation der Geburtshilfe in Deutschland auseinandersetzen oder, weil sie von Berufs wegen mit den alltäglichen Herausforderungen und strukturellen Mängeln konfrontiert sind.
Information ist Prävention
Da die Ursachen der Gewalt vielfältig sind, stehen wir vor einer großen Aufgabe, wenn wir uns dafür einsetzen wollen, dass die Menschlichkeit wieder Einzug hält in die Art und Weise, wie Frauen hierzulande beim Gebären unterstützt werden. Unser Verein trägt die Selbstbestimmung im Untertitel. Wir glauben, dass auch im Zusammenhang mit Gewalt unter der Geburt ein Schlüssel zur Veränderung darin liegt, werdende Eltern zu stärken.
Wer rundum informiert ist, die verschiedenen Möglichkeiten, zwischen denen er wählen kann, kennt und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, der tritt gestärkt und selbstbewusster auf. Es fällt schwerer, eine vertrauensvolle Mutter, die durch die Vorsorge bei einer Hebamme gestärkt wurde, zur Einleitung der Geburt zu überreden. Eine Gebärende die ihre Rechte kennt und um die Routinen im Kreisssaal weiß, kann sich besser vorbereiten. Ein werdender Vater, der sich intensiv vorbereitet hat und in gemeinsame Entscheidungen einbezogen wurde, der kann auch im Kreisssaal seinen Mann stehen, die vorgeschlagenen Maßnahmen hinterfragen und gemeinsam mit seiner Partnerin besprechen.
Keine Garantie
Wir wissen, dass dies niemals eine Garantie dafür ist, selbst nicht Opfer von Gewalt zu werden. Doch wir können unsere Sensibilität für mögliche Gefahren erhöhen, unser Selbstbewusstsein stärken und Strategien für den Ernstfall an der Hand haben. Diese Form der Prävention ist ein Baustein, wenn es darum geht, Gewalt unter der Geburt zu vermeiden.
3 Fragen – 3 Antworten
Im letzten Jahr, haben wir die Thementage „3 Fragen – 3 Antworten“ veranstaltet, in denen wir auf verschiedene wesentliche Fragen in Schwangerschaft und Geburt Antworten finden wollen. Dazu haben wir Experten und Expertinnen wie Ina May Gaskin, Lisa von Reiche oder Sven Hildebrandt befragt. Wir wünschen uns, dass wir mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass immer mehr Eltern wissen, was sie wollen. Und sich so immer mehr Frauen mit einem guten Gefühl die richtigen GeburtsbegleiterInnen aussuchen, auf den natürlichen Geburtsbeginn warten und schließlich ihr Kind kraftvoll und ungestört zur Welt bringen.
Von Anfang an dabei
Seit es den RoseRev gibt unterstützt HappyBirthday e.V. die Aktion und macht aus die Problematik „Gewalt in der Geburtshilfe“ aufmerksam. So auch in diesem Jahr.
Du willst helfen, auf die Problematik aufmerksam zu machen? Dann teile eines der Bilder (oder alle) in den sozialen Medien. Berichte deinen Freunden und Freundinnen davon und lege eine Rose nieder, wenn du selbst betroffen bist. Weitere Informationen findest du auf der Facebookseite Roses Revolution.
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